"Die auf die Grüne Liste der IUCN aufgenommenen Standorte haben sich durch vorbildliches Management, eine umsichtige Führung und eine erfolgreiche und langfristig gesicherte Erhaltung ausgezeichnet", sagte IUCN-Generaldirektor Dr. Bruno Oberle. "Wirksam geschützte Gebiete sind entscheidend, wenn wir den dramatischen Verlust der Artenvielfalt, den wir auf der Erde sehen, stoppen wollen. Die IUCN und die internationale Gemeinschaft fordern bis 2030 den Schutz von 30 % der Fläche unseres Planeten, und die Gebiete der Grünen Liste der IUCN sind die besten Beispiele für Effektivität und Schutz, die für den Erfolg unserer Bemühungen unerlässlich sind."

Der Schweizerische Nationalpark ist das erste Schutzgebiet der Schweiz auf der Grünen Liste der IUCN. Der 1914 im Kanton Graubünden gegründete Park ist als Naturschutzgebiet in der höchsten Schutzklasse (IUCN Kategorie Ia) ausgewiesen und ist Teil des UNESCO Biosphärenreservat Engiadina Val Müstair. Der Park umfasst 170 km² Wälder, subalpine und alpine Wiesen sowie vegetationslosen Flächen mit Felsen und Geröll. National bedrohte Arten wie der Steinadler (Aquila chrysaetos) und der Bartgeier (Gypaetus barbatus) brüten innerhalb seiner Grenzen.

Sieben der neu zertifizierten Standorte der Grünen Liste befinden sich in Frankreich und erhöhen die Gesamtzahl des Landes auf 22, die bisher höchste Zahl der Welt. Dazu gehört das erst kürzlich gegründete Biologische Waldreservat Coloraie du Volcan, ein Gebiet, das einzigartige Küsten- und Waldökosysteme in La Réunion kombiniert, sowie Frankreichs höchst gelegenes Schutzgebiet, das Nationale Naturschutzgebiet von Contamines-Montjoie in den französischen Alpen. Die anderen neu aufgeführten Gebiete in Frankreich sind: Drugeon Basin (Natura 2000), die Sumpfgebiete der Flüsse Essonne und Juine, das Anwesen Tour du Valat und die Nationalen Naturschutzgebiete Sainte-Victoire sowie Haut-Giffre und Aiguilles Rouges.

Zwei Schutzgebiete in Italien wurden neu auf die Grüne Liste der IUCN aufgenommen, der Arcipelago Toscano (Nationalpark) und das Gebiet Foreste Casentinesi, Monte Falterona und Campigna (Nationalpark), während der Status des ersten Nationalparks des Landes, Gran Paradiso, erneuert wurde. Der Arcipelago Toscano Nationalpark ist ein Archipel von sieben Mittelmeerinseln mit hoher endemischer Blumenvielfalt, darunter Elba, und ist Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Isole di Toscana. Der Nationalpark Foreste Casentinesi, Monte Falterona und Campigna im Apennin bewahrt einen der größten Buchenwälder Italiens, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist auch mit dem Europäischen Diplom für Schutzgebiete ausgezeichnet.

Das Komitee der Grünen Liste der IUCN, das Nominierungen im Namen der IUCN prüft, erneuerte auch den Status der Grünen Liste der Nationalparks Jirisan, Odaesan und Seoraksan in Südkorea. Jirisan ist der erste etablierte Nationalpark in Südkorea und ist als "Berg des Lebens" für seine beträchtliche Artenvielfalt sowie Kulturgüter bekannt. Der Park bewahrt erfolgreich den weltweit bedrohten asiatischen Schwarzbären (Ursus thibetanus) zusammen mit vielen anderen ökologisch bedeutenden Arten. Es schützt auch über 300 kulturelle Orte, darunter einer der wichtigsten Tempel des Landes, den Sanggyesa Tempel. Der Odaesan-Nationalpark ist bekannt für seine fünf Berggipfel und die erfolgreiche Erhaltung seiner Ramsar-Feuchtgebiete mit globaler Bedeutung. Er beherbergt und schützt auch einen 1000 Jahre alten Tempel, der als Nationaler Schatz ausgewiesen ist. Seoraksan Nationalpark bewahrt die weltweit bedrohte Langschwanzgoral (Naemorhedus caudatus). Alle drei Standorte hatten 2014 erstmals die Auszeichnung "IUCN Green List" erhalten.

"Wir freuen uns, dass sich eine Rekordzahl geschützter und erhaltener Gebiete neu für den begehrten IUCN-Status der Grünen Liste qualifiziert hat, was ihre Wirksamkeit zum Nutzen für Mensch und Natur unter Beweis stellt. Ihre Aufnahme schafft einen Anreiz für die mehr als 500 Kandidaten in 50 Ländern, die offiziell ihr Interesse bekundet haben, der Grünen Liste beizutreten, um ihr Management und ihre Führung weiter zu verbessern", so Trevor Sandwith, Globaler Direktor des IUCN-Programms für geschützte Gebiete.

Standorte auf der Grünen Liste der IUCN haben ihre Qualität auf der Grundlage einer strengen Bewertung des IUCN Green List Standard mit 17 Kriterien bewiesen, die in vier Komponenten unterteilt sind: Gute Führung, solides Design und Planung, effektives Management sowie ein erfolgreicher Schutz.

Hinweise für die Redaktion

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Medienstelle der IUCN: +41 79 536 0117, press@iucn.org  

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Weitere Zitate:

Schweiz:

"It's no surprise that the Swiss National Park, with its strong participatory management, is the first protected area in Switzerland to enter the IUCN World Green List of Protected and Conserved Areas. The Swiss national expert group of Green List assessors (EAGL) is delighted that this example is being emulated in the many protected areas in Switzerland, thus contributing to effective management and conservation of biodiversity," said Bertrand Montmollin, IUCN Swiss National Committee President and Swiss EAGL Chair 

"We are extremely proud to have guided the Swiss National Park through the application for the IUCN Green List. This corresponds with our vision, to bring people together and foster impact for nature protection. Please reach out if you are interested to become a Green List Candidate yourself," said Roman Eyholzer, CEO of Porini Foundation. 

"To now belong to the exclusive group of green listed protected areas in the world is a great honor for the Swiss National Park. We hope that we can inspire many other organizations in Switzerland to apply for this valuable label," said Ruedi Haller, Director of the Swiss National Park 

Italien:

"IUCN’s Green list is the most important international certification of excellence concerning governance of protected areas. It’s with great honour that we acknowledge that three Italian national parks (Arcipelago Toscano, Foreste Casentinesi and Gran Paradiso) met this goal. This is an outcome in which the Ministry has invested and it shows the value of our precious natural capital, not only in terms of biodiversity protection, but also around its overall management,"  said Roberto Cingolani, Minister of Ecological Transition of Italy.

Korea:

"I am very delighted that three Korea national parks including Odaesan, Seoraksan, and Jirisan have been relisted in the IUCN Green List of Protected and Conserved Areas (IUCN Green List). In the decision of CBD COP 13(CBD COP XIII/2), the IUCN Green List was promoted as a voluntary standard for protected area management effectiveness. KNPS has participated in the IUCN Green List since 2012 and accumulated our experiences in listing Korea national parks to the IUCN Green List. Recently, there has been a lot of interest from Asian region about the IUCN Green List and KNPS is ready to share our experiences and knowledge with global communities. Managing protected areas effectively will be important in the post-2020 Global Biodiversity Framework. I believe that the IUCN Green List will play a crucial role in post-2020 period. KNPS will strengthen collaboration with IUCN in encouraging the effective management of protected areas through IUCN Green List," said Mr Hyung-Kun Song, Chairman of Korea National Park Service (KNPS).

Frankreich:

Marais des basses vallées de l'Essonne et de la Juine:

"Labeling under the IUCN green list is a source of immense pride and recognition which rewards the investment of all local players (associations, municipalities, departmental services, naturalists, etc.). This approach will also contribute to further increase our requirement for the management of these remarkable sites." 

Asters, Conservatoire d'espaces naturels de Haute-Savoie: 

"We are very proud to integrate IUCN Green list with our mountain natural reserves. The certification process was a rewarding experience that put our practices into perspectives and improvement." 

Coloraie du Volcan Forest Managed Biological Reserves: 

"We are so proud for this integration in the Green List protected area! It's been a long process and hard collective work, but the goal is effective protection of very specific tropical island natural habitats et numerous endemic species, with integration of local communities."